Wie wirkt Yoga auf die Psyche?

Viele Probleme im Alltag sind damit verbunden, dass die gegenwärtige Situation nicht adäquat wahrgenommen und bewertet werden kann. Gewöhnlicherweise ist man in die Situation ganz involviert und kann sie nicht objektiv betrachten. Dafür sollte man aus dem Geschehen ganz heraustreten. Der wahre Sinn der Geschehnisse offenbart sich möglicherweise erst, wenn die Zeit vergangen ist. Yoga reißt den Übenden für einige Zeit aus dem Fluss des Alltags heraus, und wenn er in den Asanas zur inneren Stille (mentalen Entspannung) gekommen ist, wird auch die Situation klarer und eine Entscheidung darüber leichter.

Ferner ist die Kommunikation der Persönlichkeit mit dem „übrigen Teil" der Psyche interessant. Die Methoden von Freud, Jung, Reich und anderer Psychologen dienten dem Zweck den verdrängten, im Unterbewußtsein versunkenen, pathologisch gewordenen Stoff zu entfernen. Und den Ursprung dieses permanenten psychosomatischen Ungleichgewichtes zu transformieren.
Während der tiefen mentalen Entspannung wird dieser Stoff allmählich und unbewußt vernichtet. Natürlich kann das Verdrängte nur teilweise durch den Körper ausgeleitet werden, der andere Teil sollte durch Erkennen verarbeitet werden. Dafür sind die Methoden von Jacobson und Schulz bekannt, besonders Schulz schenkte viel Aufmerksamkeit der Verarbeitung körperlicher Angespanntheit, die eng mit verdrängten Emotionen zusammenhängen.